Zinsen steigen: Bausparen kann sich wieder lohnen
Früher wurde das Thema „Bausparvertrag„ von vielen angesichts historisch niedriger Kreditzinsen als veralteter Ratschlag der Großelterngeneration abgetan. Auch die Stiftung Warentest kritisierte lange Zeit das System Bausparen aufgrund allgemeiner Negativzinsen auf Spareinlagen. Die plötzliche Anhebung des europäischen Leitzinses auf 1,25 % zeigt, wie schnell sich die Finanzmärkte und damit auch das Kreditwesen wandeln können. Innerhalb des Kalenderjahres 2022 sind in der Folge die Zinsen auf Hypothekendarlehen zur Immobilienfinanzierung um das Dreifache gestiegen.
Mit dem Versprechen, langfristig von guten Zinskonditionen profitieren zu können, gewinnen Bausparkassen wieder an ungeahntem Zulauf.
Wie läuft ein Bausparvertrag ab?
- In der Ansparphase zahlt der Sparer meist monatlich in festgelegten Raten in den Vertrag ein. Die Höhe der Beträge richtet sich nach der zuvor vereinbarten Bausparsumme und der Vertragslaufzeit.
- Wird die angestrebte Mindestsumme schließlich erreicht, kann der Kunde das vereinbarte Bauspardarlehen zur Immobilienfinanzierung einfordern. In der Regel besteht zu Beginn dieser Darlehensphase noch eine Restschuld. Die Bausparkasse verspricht im Voraus eine Kreditvergabe zu den vereinbarten Konditionen bei Vertragsabschluss. Bauherren können sich somit für die kommenden Jahre die heutigen Zinssätze auf ihr Darlehen sichern.
Vorteile im Vergleich zum Sparbuch
Das wichtigste Argument für den Bausparvertrag liegt in der Sicherung aktueller Darlehnszinsen für die Zukunft. Dies erhöht die finanzielle Planbarkeit und ist für alle interessant, die einen ungefähren Zeitpunkt zur Abrufung des Baudarlehens kennen.
Ferner hilft Sparen dabei, den von der Bank individuell angebotenen Zinssatz weiter zu senken. Wer erfolgreich die Ansparphase eines Bausparvertrages durchlaufen hat und nur noch eine Teilfinanzierung in Anspruch nimmt, profitiert häufig von besseren Konditionen.
Oftmals lässt sich auch eine Anschlussfinanzierung durch ein Bauspardarlehen zum finanziellen Vorteil umgehen oder die Höhe der Restschuld verringern. Besonders auf kleinere Kreditbeträge werden häufig zusätzliche Aufschläge angerechnet. Auch Prämien und Sparzulagen, beispielsweise für Arbeitnehmer, können Anreize für den Abschluss eines Bausparvertrages sein.
Was es zu beachten gilt
Die Stiftung Warentest warnt allerdings davor, Bausparen als alternative Wertanlage oder zum reinen Sparen abzuschließen. Neben erhöhten Gebühren bei Vertragsabschluss sind die aktuellen Guthabenzinsen weiterhin zu niedrig, um Geld effektiv zu vermehren. Sparern sei in diesem Fall eine individuelle Beratung durch die eigene Hausbank angeraten.
Bausparverträge im Wettbewerb
Nicht jeder Vertrag eignet sich gleichermaßen für alle Kunden. Im September 2022 hat die Stiftung Warentest das Angebot der 17 deutschen Bausparkassen mithilfe verschiedener Modellrechnungen bewertet. Obwohl die Suche nach dem günstigsten Vertrag von einer Vielzahl individueller Faktoren abhängt, konnten sich einige in allen Tests positiv vom Rest abheben.
Wie finde ich den besten Bausparvertrag
Bei mehr als 200 deutschen Tarifen kann es schwierig sein, den richtigen Vertrag bei einer Bausparkasse zu finden, die Sie in Ihren individuellen Vorhaben unterstützt. Vergleichen Sie hier schnell und unkompliziert durch Stiftung Warentest ausgezeichnete Bausparkassen mit den günstigsten Zinssätzen, damit Ihr Bauvorhaben auch in Zukunft den optimalen Erfolg hat.