Bausparvertrag: kein alter Hut
Bausparen lohnt sich nicht – oder doch? Die Zeiten ändern sich…! Es ist noch gar nicht allzu lange her, da rieten Finanzexperten dem Verbraucher eher davon ab, Kreditverträge bei Bausparkassen abzuschließen. Als Hauptgrund hierfür galten die zumeist überteuerten Konditionen der Anbieter. Aber das sieht offenbar jetzt ein wenig anders aus und die Verbraucher dürfen sich freuen.
Von wegen komplizierte Kostenfallen. Wie eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest unlängst ergeben hat, ist das Gegenteil der Fall. Denn insbesondere in Sachen „Riester-Förderung“ punkten mittlerweile vor allem jene Kredite, die bei Bausparkassen abgeschlossen werden. „Wohn-Riester“ heißt diesbezüglich die „Zauberformel“, jedoch wollen die meisten Banken nur wenig davon wissen.
87 Bausparkassen, Versicherer und Vermittlungsgesellschaften wurden im Zuge der Untersuchungen durch die Tester eingehender unter die Lupe genommen. Im Zusammenhang mit einem effektiven Bauspar-Kombi-Kredit beispielsweise offerierte die LBS Bayern das mit Abstand attraktivste Kreditangebot. Denn im Vergleich zu anderen Anbietern profitierten die Verbraucher im Rahmen dieses Kreditvertrages (bei einer Laufzeit zwischen 18 und 24 Monaten) von einem effektiven Zinssatz von 4,44 Prozent. Ähnlich attraktive Bedingungen wurden auch von der Alten Leipziger geboten. So kalkuliert man hier mit einem Effektivzinssatz in Höhe von 4,81 Prozent, und bei der Wüstenrot-Bausparkasse mit einem Prozentsatz von 4,97. Ebenfalls unter der 4,7-Prozent-Hürde ist der Anbieter BHW mit 4,83 Prozent.
Vergleicht man diese Offerten jedoch mit denen renommierter Vermittler oder Kreditinstitute, so bieten diese zwar ähnliche Zinskonditionen, allerdings bei einer Zinsbindung von gerade einmal 10 bzw. 15 Jahren. Die Untersuchungen der Stiftung Warentest in Bezug auf die Finanzierung von Eigenheimen ergaben demnach zum Teil gravierende Differenzen: mehrere 10.000 Euro Unterschied für ein- und denselben Kreditbetrag wurden errechnet.
Dass Miete zahlen in der Regel im Vergleich zu den Kreditbelastungen für Haus- oder Wohneigentum eher unrentabel ist, steht fest. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Inanspruchnahme eines Kredites von Bausparkassen in Zukunft wieder einer größeren Beliebtheit erfreuen dürfte. Wen wundert es, denn – eine Eigenleistung in Höhe von 20 Prozent des Gesamtkapitals vorausgesetzt – lässt sich durchaus das eine oder andere „Kreditschnäppchen“ ergattern. Die Tester sind sich einig: es ist sehr wohl denkbar, dass die Kreditbelastungen durchaus günstiger sind, als die Mietkosten für Wohnungen mit vergleichbarer Ausstattung.