
Eigenheim mieten oder kaufen – was kann ich mir leisten?
Wer sich heute auf dem Immobilienmarkt umschaut, wird sich fragen, ob der Kauf einer Immobilie oder deren Miete die bessere Entscheidung ist. Persönliche Vorlieben und die eigene Risikobereitschaft spielen dabei eine Rolle, aber auch die Zinsen für die Baufinanzierung und mögliche Steuervorteile. Nicht zuletzt müssen Interessenten die aktuellen Mietpreise mit den Konditionen für eine Baufinanzierung vergleichen.
Miete oder Kauf einer Immobilie: Einfluss der eigenen Lebenssituation und Zukunftsplanung
In welcher Lebenssituation sich jemand befindet, spielt eine überragende Rolle bei der Entscheidung, ob eher die Miete oder der Kauf einer Immobilie infrage kommen. Es lohnt sich, wenn Interessenten zuerst die aktuellen Konditionen für eine mögliche Baufinanzierung vergleichen. Denn eines steht fest: Wer sich nicht zutraut, die Baufinanzierung über Jahrzehnte zu stemmen (meistens 25 bis 30 Jahre), muss zwangsläufig vom Kauf einer Immobilie Abstand nehmen. Eine Miete lässt sich problemlos wieder kündigen, wenn das Geld knapp wird.
Andererseits ist Immobilieneigentum eine sichere Altersvorsorge. Es lohnt sich nach Expertenmeinung sogar eher, in die Baufinanzierung als in eine Zusatzrente zu investieren. Menschen, die auf diese Weise rechtzeitig vorgesorgt haben, wohnen im Alter mietfrei und wunderschön im eigenen Haus. Die familiäre Situation spielt bei jungen Leuten bezüglich der Kinder eine Rolle. Bei der Generation 55+ kann es um die eigenen Eltern gehen, die man lieber ins Haus nehmen als ins Altersheim stecken möchte.
Die finanziellen Aspekte der Baufinanzierung
Durch die kräftigen Leitzinsanhebungen seit 2022 sind nun auch die Bauzinsen wieder gestiegen. Es ist mehr denn je erforderlich, dass Bauherren sehr gründlich die Baufinanzierung vergleichen und dabei die Konditionen von verschiedenen Anbietern genau unter die Lupe nehmen. Zwar muss eine Baufinanzierung nicht teurer sein als die Miete für das Eigenheim. Doch es bleibt bei der simplen Wahrheit: Wer sich Letztere nicht mehr leisten kann, zieht aus. Wer hingegen den Immobilienkredit nicht mehr bedienen kann, wird das Haus recht schnell verkaufen müssen, was so gut wie immer mit einem Verlust verbunden ist. Im schlimmsten Fall droht die Zwangsversteigerung. Zu den laufenden Kosten für die Baufinanzierung kommen zudem noch die Anzahlung (in der Regel 15 bis 20 % des Kaufpreises), Grundsteuern, Nebenkosten für Strom, Wasser und Heizung, Versicherungen sowie die Kosten für Reparaturen, Instandhaltung und Renovierungen.
Prognosen für den Immobilienmarkt
Ein Grundstück kann im Wert steigen. Der Wert eines Hauses könnte zwar ebenfalls steigen, das legen jedenfalls die Daten für den Immobilienmarkt seit 2010 nahe. Doch es unterliegt durch Abnutzung auch einem natürlichen Wertverlust, der sich bestenfalls durch aufwendige Sanierungen aufhalten lässt. Wie sich der Immobilienmarkt in Zukunft entwickelt, lässt sich leider nur schwer prognostizieren. Er wird durch die Konjunktur, die Zinsentwicklung und immer durch das Angebot und die Nachfrage in bestimmten Regionen beeinflusst. In Metropolen scheint der Preisauftrieb mit Stand Frühjahr 2023 ungebrochen.
Steuervorteile beim Kauf einer Immobilie
Wer die Immobilie vermietet, kann Steuervorteile von den Kosten zum Abzug bringen. Die Kreditzinsen sind in diesem Fall ebenso abzugsfähig wie die Grundsteuer, die Gebäudeversicherung sowie Instandsetzungs- und Sanierungskosten. Welche Steuervorteile sich konkret ergeben, errechnet der Steuerberater.
Fazit
Nicht nur persönliche Vorlieben, sondern auch handfeste finanzielle Überlegungen und die eigene Risikobereitschaft sind entscheidende Punkte, wenn es um die Mieter oder den Kauf einer Immobilie geht.