
Tipps rund um Eigenkapital, Tilgung und Zinsbindung
Die Regel der letzten zehn Jahre für die Immobilien- und Baufinanzierung haben sich durch die Zinswende verändert. Interessierte Käufer sollten sich im Vorfeld über die Finanzierung und die finanziellen Möglichkeiten informieren. Für die Immobilienfinanzierung müssen alle Ausgaben und Einnahmen aufgelistet und gegenübergestellt werden. Bei der Berechnung der Finanzierung ist es wichtig, dass ein Puffer für die Baunebenkosten einkalkuliert wird.
Viele Bauexperten empfehlen, dass für die Baufinanzierung 20 Prozent Eigenkapital berücksichtigt werden. Doch wie realistisch sind diese Zahlen im Zeitalter der Zinswende? In den folgenden Abschnitten werden einige Tipps für die Immobilienfinanzierung näher erläutert.
Wie viel Eigenkapital wird benötigt?
Durch die hohen Preise und Zinsen sind die Werte von 20 Prozent Eigenkapital nicht mehr realistisch. Entscheidend ist heute vor allem der Job und eine hohe Bonität. Personen mit einem hohen Jahresgehalt stellen eine gewisse Sicherheit für die Bank dar. In diesem Fall ist es auch realistisch, dass potenzielle Hauskäufer weniger als 20 Prozent Eigenkapital einbringen müssen.
Mit dem Eigenkapital sollten die Baunebenkosten aus eigener Tasche bezahlt werden können. Zu den Baunebenkosten zählen die Maklerprovision (Courtage), die Grundbuch- und Notarkosten sowie die Kosten für die Grunderwerbsteuer. Wenn potenzielle Hauskäufer diesen Betrag aus eigener Tasche nicht zahlen können, könnte eine Immobilienfinanzierung scheitern. Banken würden in diesem Fall einen Risikoaufschlag berechnen. Je höher die Eigenkapital-Quote ist, desto günstiger sind die Zinsen und kürzer die Zinsbindung.
Welche Möglichkeiten haben Hauskäufer?
Zum Eigenkapital zählen Fonds, Sparbücher, Aktien, Bausparverträge, Barreserven und Grundstücke. Es ist wichtig, dass der Käufer Besitzer des Grundstücks ist, um es zum Eigenkapital dazurechnen zu können. Potenzielle Hauskäufer sollten zusätzlich noch die Kosten für den Einzug und einen Puffer für unvorhergesehene Kosten einkalkulieren. Als eine finanzielle Sicherheit kann ein Gebäude der Eltern eingebracht werden. Dadurch werden sich langfristig die Konditionen für die Baufinanzierung verbessern.
Optimale Tilgung
Die Tilgung sollte zum Finanzierungsplan passen. Bei einer niedrigen Eigenkapital-Quote kann die Tilgung über drei Prozent liegen. Potenzielle Käufer mit einer guten Bonität erhalten bessere Konditionen. Hier sind sogar Tilgungsraten von unter einem Prozent möglich. Durch hohe Tilgungsraten verringert sich die Restschuld, die Käufer dem Kreditinstitut schulden. Dadurch sinken langfristig gesehen auch die Zinszahlungen.
Wie sieht es mit der Zinsbindung aus?
In der aktuellen Zeit preisen Kreditinstitute und Banken keine hohen Zinsaufschläge ein. Dadurch kann es für Hauskäufer sogar günstiger sein, wenn sie sich für eine Zinsbindung von 25 Jahren anstatt 20 Jahren entscheiden. Vor dem Abschluss einer passenden Baufinanzierung sollten die Konditionen und die verschiedenen Möglichkeiten verglichen werden. Beim Vergleich kann auch ein Immobilienmakler oder ein anderer Immobilienexperte behilflich sein. Die Immobilienexperten kennen den Immobilienmarkt und wissen, worauf es bei der Immobilienfinanzierung ankommt.