
Steigende Bauzinsen und ihre Folgen
Viele Kreditnehmer waren in den vergangenen Jahren verwöhnt von den durchgängig niedrigen Zinsen für Immobilienfinanzierungen. Durch die niedrigen Bauzinsen konnten sich viele Personen den Wunsch vom Eigenheim erfüllen. Zu Ungunsten der Häuslebauer deutet sich aktuell eine Kehrtwende an. Zum ersten Mal seit Jahren steigen die Zinsen wieder. Was das für die Immobilienfinanzierung bedeutet, erfahren Sie hier.
Steigende Zinsen können zu finanziellen Problemen führen
Gerade in der Niedrigzinsphase war es für viele Menschen interessant zu bauen oder ein Haus zu kaufen. Die eingesparten Zinsen konnten im Idealfall direkt in die Tilgung des Darlehens investiert werden. Leider gab es jedoch auch viele Häuslebauer, welche die niedrigen Zinsen dafür genutzt haben, um ein größeres Haus zu bauen oder etwas mehr Luxus zu verarbeiten. Ein Fehler, der sich bei einer niedrigen Tilgungsrate am Ende der Zinsbindungsfrist durchaus rächen kann.
Niedrige Zinsen führen zu niedriger Tilgung
Wer seine Immobilie mit einem niedrigen Zinssatz finanziert hat, der hat in der Regel auch weniger getilgt. Somit kommt es dazu, dass am Ende der Zinsbindung noch eine hohe Restschuld auf dem Objekt verbleibt. Diese Restschuld muss in der Regel weiterfinanziert werden und das zu aktuell schlechteren Konditionen.
Im schlimmsten Fall kann es also passieren, dass die Kreditrate sich erhöht oder nicht wie vielleicht im Voraus kalkuliert niedriger wird.
Nicht unter Druck setzen lassen
Auch wenn die Zinsen aktuell massiv steigen sollte man sich als Eigenheimbesitzer nun nicht unter Druck setzen lassen. Auch wenn es viele verlockende Angebote gibt, so sollte man dennoch vergleichen, rechnen und das für sich am besten passende Angebot heraussuchen. Wer zudem noch Zeit hat, bevor die Zinsbindung ausläuft, der sollte über Sondertilgungen nachdenken. Beinahe jeder Kreditvertrag beinhaltet eine Regelung zu Sondertilgungen. Mithilfe der Sondertilgung kann man die Summe, welche am Ende der Zinsbindung weiter finanziert werden muss, drastisch reduzieren und somit den Druck reduzieren.
Eine Vervierfachung der Zinsen ist nicht unwahrscheinlich
Schon heute warnen Experten vor den Zinserhöhungen. Teilweise ergeben Schätzungen einen Zinssatz von rund 4,5 Prozent, was bei so mancher Baufinanzierung einer Erhöhung von rund 400 Prozent entspricht.
Wer also damals die Baufinanzierung zu knapp kalkuliert und keine signifikanten Lohnsteigerungen erfahren hat, der wird mitunter Probleme mit der Haushaltsrechnung bekommen, wenn es um die Anschlussfinanzierung geht.
Fazit
Das aktuelle Zinsniveau ist ohne Zweifel belastend für jeden, der eine Baufinanzierung zu besseren Konditionen abgeschlossen hat. Dennoch gilt es Ruhe zu bewahren und mit Bedacht vorzugehen. Eine Baufinanzierung abschließen bedeutet nicht zuletzt eine finanzielle Verpflichtung für die kommenden Jahre einzugehen, die man sicher stemmen können sollte.
Wer aktuell Sorge um die Anschlussfinanzierung hat, der sollte unbedingt versuchen Sondertilgungen vor Ende der Zinsbindung anzubringen. So kann bereits Druck aus dem Vorhaben genommen werden und eine sinnvolle Lösung für die Zukunft erreicht werden.