
Aktuelle Situation beim Immobilienkredit – Finanzierungen im Überblick
Die Zinsen steigen nun unaufhaltsam, was vor allem der aktuellen hohen Inflationsrate geschuldet ist. Würden unsere Währungshüter diese Schritte nicht machen, würde enorm viel Anlagevermögen aus Deutschland in andere Länder abfließen und Investitionen sowie die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land ersticken. Zu erkennen ist diese Entwicklung bereits unter anderem am Wertverfall des Euro gegenüber dem US-Dollar. Das bedeutet für alle Bauherren, dass Immobilienfinanzierungen so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen sind, denn die Zinskonditionen werden sich definitiv immer ungünstiger entwickeln.
Ende 2022 werden die Zinsen für einen Immobilienkredit sehr wahrscheinlich die Marke von vier Prozent überschreiten. Mit Stand Oktober 2022 haben die Zinsen für Immobilienkredite mit zehnjähriger Zinsbindung bereits 3,8 Prozent erreicht. Gleichwohl kann es bei den Zinskonditionen jederzeit auch mal temporär zu kleineren Ausschlägen nach unten kommen. Insofern lohnt sich auf jeden Fall immer ein Vergleich der aktuellen Angebote von Immobiliendarlehen. Die zehnjährigen Immobiliendarlehen kosten zurzeit schon mehr als das Dreifache im Vergleich zu der Situation vor einem Jahr im Oktober 2021.
Kurzer Rückblick
Das klingt zwar nach einem gewaltigen Zinsanstieg, doch dies relativiert sich schnell, wenn man mal einen ehrlichen Blick in die Vergangenheit wirft. Vor gut zehn Jahren lagen die zehnjährigen Immobilienkredite auf demselben Nivieau wie jetzt und vor 15 Jahren sogar bei rund fünf Prozent. Das ist noch gar nicht so lange her und wird mit Sicherheit wieder so kommen, denn was sich hierbei abbildet, das sind die großen, langfristigen Wirtschaftswellen, ohne die das kapitalistische Wirtschaftssystem gar nicht existieren könnte.
Was man aber ehrlicherweise auch dazu bemerken muss, ist die Tatsache, dass die Immobilienpreise zu jener Zeit kaum die Hälfte ausmachten und daher die erforderlichen Immobiliendarlehen deutlich kleiner ausfielen.
Bewertung der gegenwärtigen Immobilienfinanzierungen
Zurzeit steht die Geldpolitik der weltweit wichtigsten Zentralbanken ganz und gar im Zeichen der Bekämpfung der viel zu hohen Inflationsraten. Da wird es nicht ausbleiben können, dass die Zinsen für Immobilienfinanzierungen weiter ansteigen. Im laufenden Jahr 2022 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins in nur zwei Schritten von 0 auf 1,25 Prozent angehoben. Ende Oktober 2022 steht die nächste Zinsanhebung an, sehr wahrscheinlich wird sie deutlich ausfallen, folgt man den US-Vorgaben.
Allerdings können die Notenbanken dieser Welt die Zinsen nicht beliebig hochdrehen, weil dadurch die Konjunktur abgewürgt wird. Unternehmer, die wegen schwindelerregender Zinsen nicht mehr investieren wollen und können, ist nicht das, was wir jetzt brauchen. Zudem sind die meisten Staaten hoch verschuldet. Wenn diese dann die Hälfte ihres Jahresetats für die Bedienung von Zinsen aufbringen müssen, kann dies schnell zum Staatsbankrott führen.
Insofern vollführen die Notenbanken immer eine Gratwanderung und müssen sich geradezu zwischen „Pest und Cholera“ entscheiden. Für Immobilienfinanzierungen ist aber gerade das ein kleiner Hoffnungsschimmer, weil dadurch der Zinsanstieg zumindest etwas ausgebremst wird.