Comeback des Bausparens
Seit den 1920er Jahren gehört der Bausparvertrag zu den beliebtesten Finanzprodukten in Deutschland. Besonders in den Jahren des Wiederaufbaus und während des Wirtschaftswunders verhalf das Bausparen vielen zum Eigenheim. Doch nach der Finanzkrise und die lange Niedrigzinsphase haben das Bausparen zunehmend unattraktiver gemacht. Denn sowohl die Bauspartarife die den Vermögensaufbau unterstützen, als auch jene die einen günstigen Baukredit sicher sollen, wurden ihres Vorteils beraubt.
Ein Bausparvertrag ist ein Finanzprodukt, das in zwei Phasen aufgeteilt werden kann, die Sparphase und die Darlehensphase. In der Sparphase leistet der Bausparer Sparzahlungen an die Bausparkasse, die diese verzinst. Die Sparleistungen werden mit einer Bewertungszahl bewertet. Diese setzt sich daraus zusammen, wie lange und wie viel ein Bausparer bereits gespart hat.
Bei Vertragsabschluss wird die Bausparsumme festgelegt. Diese gibt das maximale Finanzierungsvolumen des Vertrags an. Erreicht das angesparte Kapital einen bestimmten Anteil der Bausparsumme, meistens zwischen 30 und 50 Prozent, und die Bewertungszahl ist ausreichend hoch, erhält der Bausparer das Recht auf die Auszahlung der gesamten Bausparsumme. Diese besteht zum einen aus dem angesparten Kapital plus Zinsen und zum anderen aus einem günstigen Baudarlehen.
Vorteile eines Bausparvertrags
Der Abschluss eines Bausparvertrages kann verschiedene Vorteile haben. Zum einen motiviert das Bausparen über einen längeren Zeitraum Geld zur Seite zu legen, um seinen Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Aber besonders die Bauzinsen eines Bausparvertrages sind besonders attraktiv. Denn diese sind zum einen sehr günstig und über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Das heißt, die Zinsen ändern sich nicht. Der Bausparvertrag ist somit eine Versicherung gegen steigende Bauzinsen.
Da bei einem Bausparvertrag die Bonität keine Rolle bei der Bestimmung des Darlehenszinses spielt, ist er besonders für einkommensschwächere Menschen ein unersetzbarer Baustein in der Eigenheimfinanzierung.
Staatliche Förderung
Die Bundesregierung hat in den vergangenen Jahren versucht, mehr junge Menschen, oder Menschen mit einem geringeren Einkommen zum Bausparen zu motivieren. Mit der Arbeitnehmersparzulage und der Wohnungsbauprämie konnten bestimmte Bausparer zusätzliche Sonderzahlungen zuzüglich zu ihren Sparleistungen erhalten. Besonders in der Niedrigzinsphase, konnte so der Vermögensaufbau unterstützt werden.
Comeback-Potential
Mit den anstehenden Zinserhöhungen wird das Bausparen für alle Beteiligten wieder attraktiver. Diejenigen, die Bausparverträge besonders wegen des Sparzinses abgeschlossen habe, werden in Zukunft wieder eine höhere Rendite erhalten können. Diejenigen, die gerade ein Eigenheim finanzieren, können mit einem Bausparvertrag die Refinanzierung zu einem vertretbaren Zinssatz sichern. Aber besonders die jungen Menschen, die Guthabenzinsen nur aus dem Geschichtsbuch kennen, sind für den Vermögensaufbau nicht mehr auf die Kapitalmärkte angewiesen. Somit wird das Durchschnittsalter der Bausparer in den nächsten Jahren deutlich verjüngen.
Fazit
Bausparverträge sind ein wichtiger Bestandteil, wenn der Traum vom Eigenheim erfüllt werden konnte. Denn die Vorteile des Bausparvertrages waren schon immer sehr überzeugend. In den Jahren der Niedrigzinsen wurden diese aber zunehmend unterschätzt. Da Zinserhöhungen für sehr unwahrscheinlich gehalten wurden, gab es auch wenig Anreize sich mit dem Bausparen gegen dieses Risiko absichern zu müssen. Diejenigen, die trotzdem einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, konnten sich diese historisch niedrigen Zinsen auch für die Zukunft sichern. Um selbst Teil des Bausparcomebacks zu werden, hilft der Bausparvertrag Vergleich das passende Produkt zu finden.