Konservative Anlageformen immer noch äußerst beliebt
Die TNS Infratest hat im Auftrag des Verbands der privaten Bausparkassen eine Umfrage zum Sparverhalten der Deutschen durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass in Deutschland immer noch die konservativen Anlageformen bevorzugt werden. An erster Stelle steht das klassische Sparbuch, auf dem regelmäßig 55 Prozent der Befragten sparen. Und das, obwohl die Zinsen so niedrig sind, dass unter Einberechnung der Inflation Geld verloren geht.
Girokonto und Bausparverträge als Sparanlagen
Auch das einfache Girokonto wird häufig zum Ansparen von Geld genutzt (42 Prozent). Dabei gibt es bei den meisten Banken überhaupt keine Zinsen auf das Girokonto. Als Grund für den Verzicht auf ein gesondertes Sparkonto vermuten Experten die Bequemlichkeit der Verbraucher. Wer Gelder auf dem Girokonto spart, muss weder ein zusätzliches Konto eröffnen, noch dieses verwalten. Dabei sorgt das Parken von Geld auf dem Girokonto ohne Verzinsung selbst ohne große Inflationsraten zum Geldverlust.
Bausparverträge landen der Umfrage zufolge auf Platz drei in der Gunst der Deutschen. Immerhin 37 Prozent der Befragten besparen regelmäßig einen Bausparvertrag. Dabei sind diejenigen Anleger, die sich zu Beginn bzw. in der Mitte des vergangenen Jahrzehnts für diese Sparform entschieden haben, nicht unbedingt glücklich. Denn die Zinsen für ein einfaches Hypothekendarlehen liegen aktuell niedriger, als die aus dem Bausparvertrag.
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Knapp hinter dem Bausparvertrag folgen Kapitallebens- und Rentenversicherungen, die von 36 Prozent der Befragten genutzt werden. Insbesondere Kunden, deren Versicherungen bereits seit längerem laufen, profitieren, da sie noch sehr gute Garantiezinsen erhalten. Bei den Neuverträgen sieht es jedoch anders aus, denn auch die Versicherer selbst betonen, dass das Neugeschäft schleppend laufe. Das dürfte an den mickrigen Zinsen liegen, die derzeit für derartige Versicherungen geboten werden.
Etwa ein Viertel der Befragten legt Geld in Immobilien an, 23 Prozent setzen auf die Riester-Rente. Allerdings wurde das Vertrauen in diese erschüttert, als Berichte über hohe Kosten durch die Medien gingen. Investmentfonds werden nur von 21 Prozent und Aktien gar nur von 15 Prozent der Sparer genutzt. Trotz historisch niedriger Zinssätze sind Sparer nicht bereit, auf Risiko zu setzen.