Die meisten Bauherren verrechnen sich
Vor allem jetzt, im Periode der Niedrigzinsphase, wollen viele Deutsche die Gelegenheit nutzen ein Haus zu kaufen oder selbst zu bauen. Es wird aber vor den Nebenkosten gewarnt. Diese überschreiten sogar in 75 Prozent der Fälle die geplanten Kosten für den Bau. Dies kam bei der „Bauherren-Studie 2017“ heraus, die das Beratungsunternehmen Almondia durchgeführt hat. Es sind aber nicht nur die finanziellen Kosten die den Bauherren zu schaffen machen, bei den meisten kommt es auch zu hohen Stress der sowohl in der Familie als auch auf ihren Arbeitsplätzen zu spüren ist.
Höhere Kosten als geplant
Bei den unglücklichsten Bauherren, 10 Prozent der Befragten, waren die Kosten am Ende 30 Prozent höher als geplant. 20 Prozent der Befragten hatten um 20 Prozent höhere Kosten und bei 30 Prozent der Befragten handelte es sich am Ende um 10 Prozent höhere Kosten. Zusätzlich waren die Bauherren darüber verärgert, das in 25 Prozent der Fälle der Hausbau um mindestens drei Monate länger dauerte als gedacht. Die Studie wurde von Prof. Dr. Evi Hartmann von der Universität Erlangen-Nürnberg wissenschaftlich begleitet. Dieser betonte das Bauprojekte oft sehr enge Zeitpläne haben, die wenig Flexibilität für Verschiebungen lassen. Deshalb führen auch nur kleine Verzögerungen in einem Teil des Bauplans zu einem regelrechten Dominoeffekt.
Oft unterschätzte Nebenkosten
Auch im Vorjahr wurde schon vor Nebenkosten beim Hausbau gewarnt, da diese circa 15 Prozent des Bau- bzw. Kaufpreises ausmachen können. So meint Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de, das viele die Nebenkosten und Betriebskosten unterschätzen, obwohl diese einen großen Teil der Gesamtkosten ausmachen können. Zusätzlich sollte auch Acht gegeben werden darauf, dass die Nebenkosten in der Regel nicht von Banken finanziert werden und daher nicht innerhalb der günstigen Hypothekenzinses finanziert werden. Die Kosten vor denen gewarnt wird sind üblicherweise:
- Grunderwerbssteuer (3,5-6,5 Prozent)
- Grundbuch- und Notargebühren (1,5 Prozent)
- Maklerprovisionen
- Gebühren der Erschließung und Anschlusskosten beim Kauf eines Grundstücks
- Versicherungskosten
- Kosten für die Baugenehmigung und Bauantrag
- Laufende Betriebskosten wie zum Beispiel Müllgebühren und Straßenreinigung die nach dem Erwerb bzw. bau aufkommen
Emotionaler Stress nicht nur bei den Bauherren alleine
Der Umfrage nach, die von Almondia durchgeführt wurde, war in einem ganzen Drittel der Familien der befragten Bauherren ein verstärkter Stress innerhalb der Familie zu beobachten. Bei zwölf Prozent gab es sogar Probleme auf der Arbeit Ihrer Familienmitglieder und Freunde. Allen angehenden Bauherren ist zu raten das gut über diese Probleme nachgedacht wird. Bei der Umfrage handelte es sich um über 1000 Bundesbürger die befragten wurden. Diese planen gerade einen Bau oder haben in den letzten Jahren gebaut.