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Der Bausparvertrag zählt in Deutschland zu den beliebtesten Kapitalanlagen. Aktuellen Schätzungen zufolge sind es 30 Millionen Verträge, die derzeit laufen. Viele Menschen nutzen den Bausparvertrag immer noch als Möglichkeit, Kapital für den Traum vom Eigenheim aufzubauen. Doch genauso oft dient der Bausparvertrag als lukrative Geldanlage.

Hohe Zinsen für den Bausparer?

Gerade Bausparer, die einen alten Vertrag inne haben, können sich oftmals über Zinsen von 3,5 bis 4,0 Prozent freuen, für das Sparguthaben, wohlgemerkt. Das ist wesentlich mehr, als moderne Tages-, aber auch Festgeldkonten heute bieten. Und diese Altverträge sind den Bausparkassen oft ein Dorn im Auge.

Deshalb versuchen sie, ihre Kunden mit neuen Lockangeboten vom Wechsel in einen anderen Vertrag zu überzeugen. Insbesondere bei Kunden, die den Bausparvertrag eben nicht zur Immobilienfinanzierung nutzen wollen, sondern stattdessen lieber darauf setzen, dass dieser als lukrative Geldanlage dient, sind Bausparkassen hellhörig geworden. Solche Verträge lohnen sich nicht für sie, da sie auch nicht von den Zinsen für das Bauspardarlehen profitieren können.

Vorsicht bei Lockangeboten

Deshalb mahnen Experten zur Vorsicht. Immer mehr Bausparkassen versprechen neue Verträge mit besseren Konditionen. Wer jedoch einen Altvertrag besitzt, der als Renditevariante mit Bonuszins ausgestattet ist und diesen vorwiegend als Geldanlage sieht, sollte hier Obacht geben.

So bringt ihm ein neuer Bausparvertrag, der mit besonders niedrigen Darlehenszinsen wirbt, nichts. Denn das Bauspardarlehen soll ja ohnehin nicht in Anspruch genommen werden. Viele Bausparkassen bieten auch „Extra-Geld“ an, wenn man auf einen neuen Vertrag umschwenkt. Dieses wird aber nicht selten durch die Abschlussgebühren wieder aufgezehrt und bringt ebenso wenig einen Vorteil, zumal die Guthabenzinsen wesentlich geringer ausfallen werden.

Generell gilt: Eine Kündigung des Bausparvertrages seitens der Bausparkasse ist erst dann möglich, wenn die vereinbarte Ansparsumme erreicht ist. Wer dem aus dem Weg gehen will, kann die Einzahlungen in den Bausparer stoppen, wenn 85 Prozent der Ansparsumme erreicht sind. So können auch weiterhin hohe Zinsen erzielt werden, bis die Ansparsumme vollständig aufgebracht wurde, was ohne Einzahlungen aber kaum möglich sein dürfte.