Wie Zinsen die Baufinanzierung beeinflussen
Bei der Baufinanzierung kommt den Zinsen eine elementare Rolle zu. Sie repräsentieren die Gebühr, die die beauftragte Bank für die Bereitstellung des Geldes berechnet. Die Gebühr beziehungsweise das Darlehen ist dem Sollzinssatz angepasst. Je niedriger der Sollzinssatz ausfällt, umso niedriger ist die Gebühr. Wobei die Höhe des Zinssatzes von unterschiedlichen Parametern abhängt.
Eckpunkte der Baufinanzierung
Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe der Bauzinsen:
– Gesamtwirtschaftliche Situation
– Höhe des Kredits
– Vorhandenes Eigenkapital
– Sollzinsbindung
– Tilgungssatz
– Sicherheiten
– Monetäre Situation des Kreditnehmers
– Familiäre Situation des Kreditnehmers
Gesamtwirtschaftliche Situation
Neben dem Zustand der bundesdeutschen Wirtschaft wirken überregionale Faktoren auf die Höhe der Bauzinsen ein. So markiert die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) einen ebenso wichtigen Eckpunkt wie das Gebaren der US-Notenbank . Beide Instanzen bestimmen anhand ihren Vorgaben maßgeblich das Handeln heimischer Kreditinstitute. Beispiel: Erhöht die US-Notenbank den Leitzins, zieht die EZB wenig später nach. Dies wiederum veranlasst die hiesigen Banken dazu, den Zinssatz ebenfalls anzuheben. Folge: Die Bauzinsen steigen, was die Immobilienpreise in die Höhe treibt.
Höhe des Kredits
Das Ausmaß des Darlehens hat Einfluss auf die Zinsen. Je niedriger die angefragte Darlehenssumme ist, desto höher fallen in der Regel die berechneten Kosten aus. Was absurd klingt, hängt mit dem Aufwand zusammen, den die Bank zur Prüfung des Kredits deklariert. Dieser ist in allen Fällen etwa gleich groß. Nimmt der Kunde einen Kleinkredit in Anspruch, steht diesem folglich ein hoher Aufwand entgegen. Dies lässt sich die Bank bezahlen.
Vorhandenes Eigenkapital
Je mehr eigenes Kapital dem Investor für den Hauskauf zur Verfügung steht, desto günstiger gestaltet sich das Zinsniveau. Die Bank honoriert das verminderte Risiko, da sie weniger Kapital bereitstellen muss. Ist hingegen der Umfang des geliehenes Geldes hoch, steigt der Zinssatz automatisch. Ein Hauskauf ohne Eigenkapital scheint unter diesen Bedingungen nahezu ausgeschlossen.
Sollzinsbindung
Die Sollbindung beschreibt den Zeitraum, in dem der Zinssatz unverändert bleibt. Jener Umstand bietet dem Bankkunden ein gewisses Maß an Sicherheit, da er mit unveränderten Summen kalkulieren kann. Jedoch hat auch dies zwei Seiten, denn in der Praxis lassen sich die Kredithäuser eine lange Sollzinsbindung mit höheren Konditionen vergüten.
Tilgungssatz
Bei der Finanzierung einer Immobilie ist zudem der Tilgungssatz entscheidend. Konkret geht es um die Summe, die monatlich an die Bank zu zahlen ist. Die Tilgungsrate sollte ein bis drei Prozent der Gesamtsumme umfassen.
Sicherheiten
Bei der Baufinanzierung spielen Sicherheiten eine elementare Rolle. Sie bilden für die Bank eine Art Rückversicherung, falls der Kunde seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Zumeist dient der Wert der Immobilie als primäre Sicherheit. Somit kann das Haus im Notfall verpfändet werden. Auch Lebensversicherungen, Aktien und andere Anlagenprodukte fallen in die Kategorie Sicherheiten.
Monetäre und familiäre Situation des Kreditnehmers
Vor der Vergabe eines Kredits prüft die Bank die finanziellen und persönlichen Verhältnisse des Antragstellers. Demnach ist ein unkündbares Arbeitsverhältnis höher angesehen als eine freiberufliche Tätigkeit. Das Thema Ausfallrisiko spielt auch bei der familiären Situation eine Rolle. So ist ein Familienvater schwerer kündbar als eine alleinstehende Person. Paare erhalten im Allgemeinen einen günstigeren Zinssatz als Singles. Weiterhin ist das Alter des Kreditnehmers einzukalkulieren: Je älter der Kunde ist, desto höher fallen die Gebühren aus.