Schlechte Struktur auf dem Wohnhausmarkt
Der Kauf oder Bau des Eigenheims ist der Traum vieler Familien. Dies jedoch hat einen hohen Preis den kaum jemand einfach so aus der Tasche heraus bezahlen kann. Wenn die Investition per Kredit oder Darlehen gemacht wird, müssen Zinsen gezahlt werden. Diese können einem auch ganz leicht das Leben schwer machen. In der jetzigen Niedrigzinsphase werden diese Finanzierungsmethoden allerdings wieder attraktiver. Ein immer größer werdendes Problem aber ist die Struktur der Neubauten. Denn auf dem Land gibt es immer mehr leerstehende Häuser und gleichzeitig wird es in den Städten immer enger. (90)
In den Großstädten wird zu wenig gebaut
Dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nach, werden weiterhin neue Wohnungen und Häuser gebaut, leider aber am falschen Ort. In großen Teilen Deutschlands wurde also weit am Bedarf vorbei gebaut. Dies kam beim rechnerischen Modell der deutschen Wirtschaft heraus. Beim Modell wurde berücksichtigt wie viele Wohnungen schon in der Zeitspanne vom Jahr 2011 bis 2015 benötigt wurden und wie viele in der gleichen Zeit auch wirklich entstanden sind. Laut den IW-Experten fehlen in den in Deutschland sieben größten Städten rund 120000 Wohnungen, nur 600000 wurden gebaut. Was es Zweizimmerwohnungen angeht ist der Mangel noch schlimmer. Nur 20 Prozent des Bedarfs wurde gebaut. Auf dem Land sieht die Lage ganz anders aus. Weil die jetzigen günstigen Bauzinsen den Kauf des Eigenheims attraktiv machen, wurden nun auf dem Land um 20 Prozent mehr neue Wohnung gebaut als es nötig ist. In Steinfurt gibt es nun 705 Wohnungen mehr, im Landkreis Vorpommern-Greifswald 660 und im Landkreis Emsland etwa 1060 Wohnungen mehr, als die Experten wegen den bestehenden Zahlen der leerstehenden Wohnungen und Bevölkerungsentwicklung erwartet hätten.
Mehr Neubauten und mehr leere Althäuser
Als Hauptgrund für die unausgeglichene Struktur auf dem deutschen Wohnungsmarkt sehen die IW-Experten die günstigen Zinsen an. Als zusätzlichen Grund sehen Sie die große Menge an freiem Bauland an. Das könnte bald in zersiedelten Gegenden und verödeten Dorfzentren enden. Neubauten auf dem Land sind viel günstiger zu finanzieren als Altbauten, deshalb sind diese auch viel beliebter. Gleichzeitig aber sinkt die Einwohnerzahl auf dem Land ständig, was zu immer mehr leerstehenden Häusern führt. Zusätzlich führen solche Trends dazu, das die vorhandene Infrastruktur nicht mehr effizient genutzt wird. Insgesamt ist die Anzahl der genehmigten Wohnungen in Deutschland nach den Daten des Statistischen Bundesamts zurückgegangen.